In den letzten Monaten hat die Inflationslage in Deutschland immer mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Besonders im Lebensmittelsektor zeigen sich deutliche Anstiege bei den Preisen. Diese Entwicklung betrifft sowohl Verbraucher:innen als auch die Lebensmittelindustrie. Obwohl ein gewisser Grad an Inflation normal ist, stellen hohe Inflationsraten eine Herausforderung für unsere Wirtschaft dar. Nun machen Schlagzeilen von fallenden Butterpreisen auf sich aufmerksam, was dahinter steckt und wie sich der aktuelle Inflationstrend entwickelt, zeigen wir euch hier.
Sinkende Butterpreise - Das steckt dahinter
In den letzten Monaten haben wir eine deutliche Abnahme der Butterpreise beobachtet, nachdem sie zuerst ins schier unendliche zu wachsen schienen. Dass die Preise derzeit fallen ist eine spannende Beobachtung, die uns Verbraucher:innen ja zunächst einmal freut. Doch woran liegt das genau? Dass die Butterpreise aktuell wieder fallen, hängt wohl mit dem Rhythmus der Preisverhandlungen in der Milchbranche zusammen. Es ist so, dass die bestehenden Verträge in der Milchbranche zum Anfang des neuen Jahres 2023, Ende Januar, ausgelaufen sind. Das hat dazu geführt, dass in den neuen Verträgen deutlich niedrigere Preise von den Händlern vereinbart worden sind, ergo günstigere Verkaufspreise für Endverbraucher:innen. Eckhard Heuser, der Hauptgeschäftsführer des Milchindustrie-Verbandes, sagte der Nachrichtenagentur dpa folgendes:
"Das liege unter anderem daran, dass nach den im vergangenen Jahr erzielten Rekordpreisen für Milch die Rohmilchproduktion in Deutschland wieder spürbar gestiegen sei, dadurch sei wieder ein leichtes Überangebot entstanden, und die Preise seien unter Druck geraten. Die neuen Verträge haben eine Laufzeit von vier Wochen. Branchenexperten rechnen jedoch nicht mit abermaligen Preiserhöhungen nach Ablauf der Laufzeit."
Was also aktuell zu kleineren Preisen geführt hat, kann im nächsten Monat auch schon wieder anders aussehen.
Fallende Butterpreise bei Aldi, Norma, EDEKA & Kaufland
Die Butterpreise in Deutschland sinken wieder. Butter gehört ja nun mal zum täglichen Gebrauch der meisten deutschen Haushalte. Daher ist der Preisanstieg des Milchproduktes hier besonders auch den einzelnen Verbraucher:innen aufgefallen. Die Einzelhändler Aldi, Norma und auch Kaufland gehörten zu den ersten, die ihre Butterpreise deutlich gesenkt haben. Aktuell liegen die Preise hier bei ca. 1,59 Euro. Dabei war der Preis für die 250-Gramm-Packung Markenbutter noch vor kurzem bei 1,99 Euro, was aktuell eine Preissenkung von ca. 20% ist. Jetzt wollen auch große Händler wie EDEKA, Netto Marken-Discount, REWE und Penny mitziehen und ihre Butter-Normalpreise (keine Sonderangebote) wieder senken! Im Mai 2022 hatten die Butterpreise ihren bisherigen Höhepunkt, wo eine Packung (ca. 250 g) bei unglaublichen 2,29 Euro lag. Es bleibt auf jeden Fall spannend in der Lebensmittelbranche.
Preisentwicklung 2023 - Trends bei Lebensmitteln wie Fleisch & Co
Die Butterpreise fallen, doch wie sieht es mit dem Inflationstrend bei anderen herkömmlichen Lebensmitteln aus? Im letzten Jahr haben wir Verbraucher:innen die Inflation so deutlich zu spüren bekommen, wie lange nicht mehr. Die Nahrungsmittelpreise sind zwischen Dezember 2021 und Dezember 2022 um 20,7 Prozent gestiegen! Dazu beigetragen haben ganz klar unsere aktuelle politische Weltlage, die gestiegenen Energiekosten, versteckte Preiserhöhungen und auch ein Arbeitskräftemangel. Besonders bei Speiseölen haben wir einen hohen Preisanstieg beobachten können, Speisefette und Speiseöle sind insgesamt im letzten Jahr ganze 40 Prozent teurer geworden! Doch wie sieht es aktuell bei herkömmlichen Lebensmitteln aus? Florian Reinartz, Chief Commercial Officer bei kaufDA/Bonial zeigt auf, dass der Preis- und Inflationstrend zum aktuellen Zeitpunkt bei Lebensmitteln grundsätzlich noch ansteigend ist. Der Handel gäbe tendenziell etwas weniger Rabatte im direkten Monatsvergleich. Bei den einzelnen Lebensmitteln selbst sei es aber schwierig, eindeutige und belastbare Trends zu identifizieren. Natürlich kann niemand in die Zukunft sehen, aber anhand von gewissen Trends und Informationen zwischen Herstellern und Händlern kann man eine gewisse Prognose treffen:
- Softdrinks werden teurer, aufgrund von Uneinigkeiten über Preiserhöhungen zwischen den Händlern (z.B. Edeka) und Herstellern (z.B. Pepsi).
- Snacks, wie z.B. Chips, werden teurer.
- Fleisch und Wurst sind tendenziell weiterhin teuer.
- Öle sind weiterhin teuer.
- Milchprodukte (u.a. Käse, Joghurt, …) werden günstiger.
- Nudeln & Reis werden etwas günstiger.
Bildquelle: Canva Informationsquellen: dpd, ARD, Verbraucherzentrale