Balkonkraftwerke liefern grenzenlose Energie für zu Hause, sind in Anbetracht steigender Energiekosten günstig zu haben und schonen dabei auch noch die Umwelt. Kein Wunder also, dass die praktischen Helfer aktuell im Trend liegen. Doch bevor ihr euch ein Balkonkraftwerk anschafft, gibt es so manches zu beachten.
Wir geben euch daher einen Überblick für Einsteiger:innen und verraten Fakten, Tipps und Tricks rund um Balkonkraftwerke für zu Hause.
Inhaltsübersicht
- Was ist ein Balkonkraftwerk und wie funktioniert es?
- Muss man ein Balkonkraftwerk anmelden?
- Sind 800 Watt Balkonkraftwerke in Deutschland erlaubt?
- Wie viel Watt bringt ein Balkonkraftwerk?
- Wie viel Geld spart man mit einem Balkonkraftwerk?
- Wann rentiert sich ein Balkonkraftwerk mit Speicher?
- Waschmaschine, Fernseher & Co.: Welche Geräte kann man mit einem Balkonkraftwerk betreiben?
- Balkonkraftwerk kaufen und installieren - Tipp und Tricks für zu Hause
Was ist ein Balkonkraftwerk und wie funktioniert es?
Eine Mini PV-Anlage, auch Balkonkraftwerk genannt, ist eure kompakte Solaranlage für zu Hause. Wie der Name es bereits vermuten lässt, werden Balkonkraftwerke von euch selbst durch simple Stecksysteme am Balkon oder auch auf dem Dach montiert. Hier fangen die integrierten Solarzellen Sonnenlicht ein, welches zunächst in Gleichstrom verarbeitet wird. Der eingebaute Wechselrichter transformiert diesen Gleichstrom dann in haushaltsüblichen Wechselstrom.
Somit können die Balkonkraftwerke direkt an der heimischen Steckdose angeschlossen und mit dem Stromnetzwerk verbunden werden.
Muss man ein Balkonkraftwerk anmelden?
Um eine allgemeine Stabilität des öffentlichen Stromnetzes zu gewährleisten, müssen Balkonkraftwerke offiziell angemeldet werden. Dies geschieht jedoch kostenlos und ganz einfach online über das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur. Seit April 2024 entfällt für euch zudem die zusätzliche Anmeldung beim Netzbetreiber.
Beachtet hierbei, dass ihr euer neues Balkonkraftwerk innerhalb eines Monats anmelden müsst. Bei Versäumnis können Bußgelder in Höhe von bis zu 50.000 Euro verhängt werden!
Sind 800 Watt Balkonkraftwerke in Deutschland erlaubt?
Für eine erfolgreiche Anmeldung muss euer Balkonkraftwerk einigen Anforderungen entsprechen. Hierzu zählt vor allem die maximale Nennleistung. Während alle Solarmodule insgesamt eine Leistung von 2.000 Watt vorweisen dürfen, sind höchstens 800 Watt Nennleistung für den Wechselrichter vorgesehen.
Im April 2024 wurde diese Obergrenze mit dem "Solarpaket I" von 600 Watt auf 800 Watt erhöht, um zusätzliche Anreize für umweltfreundliche Balkonkraftwerke zu schaffen.
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Wie viel Watt bringt ein Balkonkraftwerk?
Grundsätzlich gilt, dass Balkonkraftwerke beliebig viel Strom erzeugen können. In Deutschland sind aktuell jedoch maximal 800 Watt Nennleistung für den Wechselrichter und somit für die finale Nutzung erlaubt. Alle Überschreitungen müssen dementsprechend angemeldet und beantragt werden - das ist meist mit viel Aufwand und zusätzlichen Kosten verbunden.
Falls euch bereits geringere Leistungen genügen, gibt es auch Balkonkraftwerke mit 200 Watt, 400 Watt oder 600 Watt zu kaufen.
Wie viel Geld spart man mit einem Balkonkraftwerk?
Der tatsächliche Eigenverbrauch richtet sich je nach Modell, maximaler Nennleistung und persönlichem Lebensstil. Ausgehend vom durchschnittlichen Strompreis in Deutschland von ungefähr 30 Cent pro kWh, geben unterschiedliche Anbieter eine Kostenersparnis von 150 Euro bis 300 Euro im Jahr an. Diese richtet sich jedoch ebenfalls nach dem tatsächlichen Endverbrauch des generierten Stroms.
Somit würden sich viele Modelle bereits nach ungefähr 2 bis 3 Jahren vollständig amortisieren.
Wann rentiert sich ein Balkonkraftwerk mit Speicher?
Mittlerweile gibt es auch zusätzliche Speicher oder auch spezielle Balkonkraftwerk Starter-Sets mit bereits integrierten Speichern zu kaufen. Da diese Speicher den eigentlichen Preis jedoch schnell bis zu 1.000 Euro erhöhen können, stellt sich die Frage, ab wann sich ein Speicher lohnt?
Ein passender Speicher bietet euch die Möglichkeit überschüssigen Strom ganz einfach zu sammeln. Somit könnt ihr diesen Strom etwa an besonders bewölkten Tagen, im Notfall oder sogar mobil nutzen. Allerdings erfordern Speicher für Balkonkraftwerke meist deutlich mehr Platz und auch der Austausch oder die Wartung sind nicht selten mit zusätzlichen Kosten verbunden. Zudem haben die gängigen Speicher in Deutschland eine maximale Kapazität von gerade einmal 600 Watt.
Somit liegt die Entscheidung bei euch und eurer alltäglichen Nutzung. Der zusätzliche Speicher wird die finale Amortisierung jedoch in jedem Fall um mehrere Jahre verlängern.
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Waschmaschine, Fernseher & Co.: Welche Geräte kann man mit einem Balkonkraftwerk betreiben?
Ob Waschmaschine, Fernseher oder auch das Bügeleisen, mit einem eigenen Balkonkraftwerk könnt ihr so ziemlich jedes Haushaltsgerät problemlos betreiben. Denn das Balkonkraftwerk ist ebenfalls an euer übliches Stromnetz angeschlossen, wodurch der Stromzähler bei Nutzung langsamer läuft. Sobald euch der Strom ausgeht, übernimmt der reguläre Stromversorger automatisch die restliche Menge.
Balkonkraftwerk kaufen und installieren - Tipp und Tricks für zu Hause
Vor dem Kauf eines eigenen Balkonkraftwerks solltet ihr einen geeigneten und möglichst sonnigen Platz für die Installation suchen. Hierbei empfiehlt es sich vorab auch Vermieter:innen oder die Hausgemeinschaft zu informieren. Trotz einer meist einfachen Montage solltet ihr bei Fragen professionelle Hilfe zu Rate ziehen. Achtet beim Kauf des Balkonkraftwerks außerdem auf die maximal zugelassene Nennleistung sowie auf die CE-Kennzeichnung des Wechselrichters.
Balkonkraftwerke ohne dieses Kennzeichen dürfen in Deutschland nicht angeschlossen werden.
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