Nachdem die Erdbeersaison 2021 eher mühsam und preisintensiv gestartet war, können wir jetzt mit günstigeren Preisen für die roten Früchte rechnen. Grund dafür sei der heiße Juni, der für ein Überangebot an Erdbeeren gesorgt habe. Das berichtet jetzt der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V. (VSSE).
Saisonstart mit geringen Erntemengen und hohen Preisen
Mit dem sehr kalten April und den kühlen Tagen im Mai begann die Erdbeerernte in diesem Jahr später als gewöhnlich. Frostnächte und kalte Tage machten das Abdecken der Erdbeerfelder erforderlich, um das Erfrieren der Blüten und damit den Ernteausfall zu verhindern. „Die Erdbeersaison hatte es auch in diesem Jahr in sich. Aufgrund der niedrigen Erntemengen zu Saisonbeginn hielt sich der Lebensmittelhandel mit der Planung von Angeboten deutscher Erdbeeren zurück oder bot gleichzeitig Erdbeeren aus mehreren Herkunftsländern an. Das führte dazu, dass mit dem Temperaturanstieg Anfang Juni Mengen aufliefen, die schwierig Absatz fanden, und für einen großen Preisverfall für die Erzeuger sorgte. Wir erwarten, dass der Lebensmitteleinzelhandel flexibler reagiert und Angebote für heimische Erdbeeren fährt, gerade wenn Haupternte ist“, betont Simon Schumacher, VSSE-Vorstandssprecher.
Juniwetter sorgt für hohe Erntemengen und niedrige Preise
Laut der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) war 2021 für Erdbeererzeuger ein extremes Jahr. Im vergangenen Jahr begann die Saison extrem früh, 2021 ging es jedoch durch die Witterung nur sehr zögerlich los. Diese Umstände machten sich auch in den Verkaufszahlen und Preisen bemerkbar. Aufgrund der geringen Erntemenge haben die Verbraucher:innen in Deutschland im April und Mai 2021 im Vergleich zum Vorjahr 45 Prozent weniger deutsche Erdbeeren eingekauft. Der durchschnittliche Preis lag für die Kund:innen im April mit 7,15 Euro pro Kilo Erdbeeren um 0,13 Euro höher als 2020, im Mai waren es 8,10 Euro pro Kilo und damit 1,46 Euro mehr als im Vorjahr, berichtet Eva Würtenberger, Obst-Marktexpertin der AMI. Im Juni brach der Preis dann durch die hohen Erntemengen ein. Da sich Mittel- und Norddeutschland gerade in der Haupterntesaison befinden, dürften sich die Preise weiterhin auf einem niedrigeren Niveau einpendeln.
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