Bereit für eine nostalgische Zeitreise? Ob Kaiser's oder Schlecker, so manche Einzelhandels-Ketten begleiteten ganze Generationen - bis es sie nicht mehr gab. Doch wir holen ein paar Erinnerungen zurück und geben euch einen Überblick über Supermärkte und Supermarkt-Namen von früher.
Kaiser's Tengelmann - jetzt REWE und Edeka
Die gelbe Kaffeekanne auf rotem Grund haben wohl alle noch im Gedächtnis. Ursprünglich als Kaffee- und Teegeschäft gegründet, etablierte sich Kaiser's dank der Verschmelzung mit Tengelmann zu einer der beliebtesten Supermarkt-Ketten Deutschlands. Die gemeinsame Erfolgsgeschichte endete jedoch in den späten 1990er Jahren aufgrund des steigenden Wettbewerbskampfs. Bis 2017 wurden so sämtliche Filialen von REWE und Edeka übernommen.
Fun Fact der kaufDA-Redaktion: Eine letzte Kaiser's Filiale befindet sich weiterhin im nordrhein-westfälischen Hilden. Allerdings erinnert nur noch die Fassade an den ikonischen Kaiser's Markt.
Kaiser's Markt in Berlin von sporst / CC BY 2.0 via flickr
Schlecker: Große Vielfalt, kleine Preise und die "Schlecker-Frauen"
Bereits in den 1970er Jahren eröffnete Anton Schlecker die ersten gleichnamigen Drogeriemärkte. Über mehrere Generationen prägte Schlecker so das Bild zahlreicher Verkaufsstraßen in ganz Deutschland. Neben der großen Vielfalt und den niedrigen Preisen sorgte auch das Bild der "Schlecker-Frauen" an den Kassen für die Entstehung einer wahren Fangemeinde. Diese zerschlug sich jedoch 2012 mit der plötzlichen Insolvenz und der darauffolgenden Schließung sämtlicher Schlecker-Filialen.
Fun Fact der kaufDA-Redaktion: In Polen, Belgien uns sogar Italien finden sich vereinzelt immer noch aufgekaufte Schlecker-Filialen.
Schlecker-Filiale in Tarrenz, Tirol, Österreich von Tubantia / CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons
co op AG: Große Beliebtheit, größerer Skandal
Die co op AG gehörte zu den wichtigsten Handelsunternehmen Westdeutschlands. Zwischen den 1970er und späten 1980er Jahren entstanden so auch die meisten Konsumgenossenschaften innerhalb der co op AG. Das markante weiße Logo auf blauem Grund fand jedoch zu Beginn der 1990er Jahre sein Ende. Der co op Skandal umfasste drastische Bilanzmanipulationen infolgedessen sämtliche Standorte an METRO, Edeka oder auch REWE umverteilt wurden.
Fun Fact der kaufDA-Redaktion: Die blaue co op AG ist nicht zu verwechseln mit den roten coop Märkten. Diese bestehen auch heute noch in der Schweiz und Italien.
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Sky - vom hohen Norden in den tiefen Süden
Vor allem die Nordlichter in Deutschland werden sich mit Freude an die Sky Märkte zurückerinnern! Hier gab es nämlich eine einzigartige Produktvielfalt und das zu stets fairen Preisen. Kein Wunder also, dass Sky eine Expansion wagte und über Brandenburg bis nach Bayern gelangt ist. Allerdings scheiterte dieses Vorhaben aufgrund zunehmender Konkurrenz und 2019 wurden auch die letzten Filialen geschlossen.
Fun Fact der kaufDA-Redaktion: Sky gehörte ursprünglich ebenfalls zur co op AG und entstand aus der Auflösung der Premiere Märkte im Jahr 2009.
Schild für einen Sky-Supermarkt in Flensburg von Frühstückbeistefanie / CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons
Maximale Auswahl bei miniMal
Im Gegensatz zum Namen, erwartete alle Kunden und Kundinnen von miniMal eine maximale Auswahl! Die großflächigen Filialen von miniMal verteilten sich seit der Gründung in den 1970er Jahren im ganzen Land und wurden schließlich 1989 von REWE übernommen. Im Jahr 2006 wurden jedoch alle miniMal Märkte im Rahmen der großen REWE-Zusammenfassung neu benannt und ausgerichtet.
Fun Fact der kaufDA-Redaktion: Während miniMal in Deutschland überwiegend zu REWE wurde, sind die meisten miniMal-Filialen in Österreich und Polen heute Billa.
Kleinere Minimal-Filiale (ehemals HL-Markt) in München von Okfm / CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons
real: Der Riese unter den Warenhäusern
real gehört wohl für viele zu den bekanntesten Namen auf dieser Liste. Die 1992 gegründeten Warenhäuser umfassten neben Lebensmitteln nämlich auch Schnäppchen für Kleidung, Elektronik und Co. Allerdings schlug auch hier 2018 die Insolvenz zu und alle real Märkte wurden bis 2022 an Edeka, Globus und hauptsächlich Kaufland verkauft.
Fun Fact der kaufDA-Redaktion: Ab 2022 wurden einige bestehende real Märkte unter dem Namen "mein real" umstrukturiert. Allerdings stellte real auch hier 2024 den gesamten Betrieb ein.
Neumarkt - Real - Supermarkt von DALIBRI / CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons
plus und der Ursprung von Netto Marken-Discount
Wer kennt schon nicht die nostalgischen blau-orangen Einkaufstüten von plus? Der sogenannte "Soft-Discounter" wurde als Bindeglied zwischen klassischen Discountern und Supermärkten etabliert - Marken-Produkte, aber dennoch niedrige Preise. Das Tochterunternehmen von Tengelmann wurde jedoch 2010 von Edeka übernommen und schrittweise in Netto Marken-Discount umgewandelt.
Fun Fact der kaufDA-Redaktion: Bis 2019 gab es weiterhin den plus Online-Shop. Auch dieser wurde mittlerweile von Netto Marken-Discount übernommen.
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ProMarkt - Elektronik von REWE
REWE und Elektronik? Ganz genau! Die Filialen von ProMarkt waren vor allem in den 1990er und frühen 2000er Jahren die Anlaufstelle schlechthin wenn es um den ersten eigenen Computer ging. Denn das zu REWE gehörende Unternehmen überzeugte mit sensationellen Preisen und einer grenzenlosen Auswahl. Nach sinkenden Verkaufszahlen trennte sich REWE im Jahr 2013 allerdings von ProMarkt und die deutschlandweiten Filialen wurden in expert, Euronics oder Medimax umgewandelt.
Fun Fact der kaufDA-Redaktion: In Sachsen-Anhalt lebt ProMarkt noch weiter! Jedoch nur als ein alleinstehendes ProMarkt-Outlet in Sangerhausen, welches von Medimax betrieben wird.
Promarkt von Richard Mayer / CC BY 3.0 via Panoramio
Praktiker - der beliebte Discount-Baumarkt
"20% auf alles - außer Tiernahrung" - an diesen Slogan werden sich alle Hobby-Handwerker:innen gerne zurückerinnern. Die Baumärkte von Praktiker waren für viele die Nummer 1 wenn es um große Auswahl und niedrige Preise ging. Das Tochterunternehmen von METRO spürte den steigenden Wettbewerbsdruck jedoch deutlich und schloss ab 2014 alle Filialen in Deutschland. Lediglich in Griechenland oder auch Ungarn ist das blau-gelbe Logo immer noch zu finden.
Fun Fact der kaufDA-Redaktion: Seit 2016 gibt es einen Praktiker Online-Shop. Der Online-Baumarkt steht allerdings in keiner Verbindung zum ursprünglichen Praktiker.
Praktiker Turawa Park (Polen) von Alter welt / CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons
SPAR: Internationaler Erfolg - nur nicht in Deutschland
Die ersten SPAR-Märkte entstanden bereits in den 1930er Jahren in den Niederlanden. Von dort aus expandierte das Unternehmen wortwörtlich in die ganze Welt - und 1952 auch nach Deutschland. Aufgrund sinkender Verkaufszahlen wurden die deutschen SPAR-Märkte von Edeka übernommen und in Edeka-Filialen oder regional auch zu nah & gut umgewandelt.
Fun Fact der kaufDA-Redaktion: In Österreich oder auch Italien gehört SPAR weiterhin zu den jeweils größten Supermarkt-Ketten des Landes.
Ein inzwischen auf EDEKA umgeflaggter SPAR-Markt im Bremer Neustadt von Christian Allinger / CC BY 2.0 via Wikimedia Commons
extra: Großer Supermarkt für große Städte
Die großen extra Märkte entstanden in den 1970er Jahren vor allem in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Berlin. Seit 2003 wurde extra mit real zusammengeführt, ehe REWE im Jahr 2008 alle verbliebenden extra-Märkte übernahm. Ab 2009 verschwand der Name extra dann gänzlich aus dem deutschen Einzelhandel.
Fun Fact der kaufDA-Redaktion: Die Filialen von extra waren ausschließlich in Städten und Gemeinden ab 8.000 Einwohner zu finden.
extra Markt in Hannover von Axel Hindemith / via Wikimedia Commons
Bei welchen Supermärkten und Supermarkt-Namen aus der Vergangenheit bekommt ihr nostalgische Gefühle?
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Bilder: Wikimedia Commons / Canva / flickr / Panoramio