Wer schon einmal Urlaub in Österreich oder Slowenien gemacht hat, wird es gesehen haben: Discounter, die wie ALDI aussehen, aber den Namen Hofer tragen. Aber warum ist das so? Diese Namensdifferenzierung hat historische und marktspezifische Gründe, die tief in der Unternehmensgeschichte und der Marktstrategie von ALDI liegen. Wir klären hier über die Hintergründe auf.
Ursprung und Entwicklung von ALDI
ALDI, ein Akronym für "Albrecht-Diskont", wurde 1946 von den Brüdern Karl und Theo Albrecht in Essen gegründet. Das Unternehmen spaltete sich 1960 in zwei unabhängige Einheiten, ALDI Nord und ALDI SÜD, die seitdem getrennte Wege gehen, jedoch beide unter dem Markennamen ALDI operieren. Die Discounter sind bekannt für ihre schlanke Geschäftsstrategie, die auf minimalen Betriebskosten, einem begrenzten Sortiment und niedrigen Preisen basiert.
Expansion nach Österreich und die Wahl des Namens
In den 1960er Jahren begann die internationale Expansion von ALDI. Als ALDI SÜD 1968 nach Österreich expandierte, entschied man sich aus mehreren Gründen für den Namen "Hofer":
- Übernahme bestehender Märkte: ALDI SÜD übernahm 1968 die Supermarktkette Hofer, die bereits in Österreich etabliert war. Anstatt die bestehenden Märkte umzubenennen, entschied man sich, den bekannten Namen zu behalten. Diese Strategie vermied Verwirrung und nutzte die bereits vorhandene Kundenbasis und das Vertrauen in die Marke Hofer
- Markenschutz und Rechtsfragen: Der Name "ALDI" war in Österreich zudem bereits anderweitig vergeben, sodass man einem Konflikt mit bestehenden Marken entgehen wollte. Der Name "Hofer" hingegen war frei verfügbar und konnte ohne Komplikationen verwendet werden.
Mittlerweile finden sich über 540 Hofer-Filialen in Österreich. Das Logo zeigt im Übrigen das große ALDI-A und ist farblich so wie das ALDI-SÜD-Logo gestaltet. Doc dort, wo sonst ALDI geschrieben steht, findet sich hier Hofer in Versalien.
Hofer in Slowenien
Hofer expandierte im Jahr 2005 nach Slowenien und hat sich seitdem auch dort erfolgreich als Lebensmitteleinzelhändler etabliert. Ähnlich wie in Österreich wird die Marke Hofer auch in Slowenien verwendet. Vermutlich liegt dies an der geografischen und wirtschaftlichen Nähe zu Österreich.
Auf dem slowenischen Markt kam das innovative Geschäftsmodell bei den Kunden so gut an, dass das Unternehmen im Jahr 2007 bereits 30 Filialen in Slowenien zählte. Das Unternehmen betreibt mittlerweile über 90 Filialen im ganzen Land.
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